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Religiolexikon

Black metal

GND-Nummer

4391817-7

Oberbegriff

Extreme Metal

Synonyme
Verwandte Begriffe
Kurztext

Aus Speed-Metal entstandener, harter und lauter oder düster-melancholischer Rock mit okkultischen Texten und eintönigem Harmonie-Schema. Vgl. hierzu: Pop-Archiv international.

Haupttext

Der Name geht zurück auf eine Platte der englischen Band Venom von 1982. Black-Metal-Texte verherrlichen Machotum, Gewalt und Satan. Seit 1990 erlebt Black-Metal eine Renaissance durch skandinavische Bands wie "Burzum", "Mayhem" oder "Impaled Nazarene". Sie propagierten auch als erste rechtsradikale Ideologie und offene Gewalt. In Deutschland ist die extreme Szene relativ klein. Doch auch hier gibt es Bands wie "Opferblut, in der Hendrik Möbus aktiv war", die zugleich Luzifer und Hitler huldigen. Die Band bekennt sich zu Count Grishnackh und zu rassistischem Gedankengut. Eine Kassette der Gruppe heißt "Recreate Auschwitz" ("Macht Auschwitz wieder auf!"). Besonders in den neuen Bundesländern tauchen bei Black-Metal-Konzerten immer öfter Fans mit Hakenkreuzen auf den T-Shirts auf. Frank Nordhausen und Liane von Billerbeck schreiben: "Der Chef von Opferblut aus Wolfshagen im Harz, der sich "Leichenschrei" nennt, sagt: "Verbrechen ist der glorreiche Weg, Satan zu preisen ... Gute Idee, das Reich von all dem Abschaum zu säubern, der unser weißes und arisches Land mit seinem dreckigen Blut überflutet ... recreate Auschwitz!" Hier artikuliert sich eine kleine, gewaltbereite Subkultur, die nicht nur Brandanschläge auf Kirchen, sondern auch Morde verherrlicht. Die meist proletarischen Jugendlichen, die diesem Männlichkeitskult frönen und die ihre Ikonographie aus dem Tätowierstudio beziehen, erhoben Count Grishnackh (ein wegen Mordes verurteilter norwegischer Black-Metal-Sänger) ebenso zum Helden wie die drei Jugendlichen, die vor anderthalb Jahren im thüringischen Sondershausen einen Mitschüler umbrachten. Die Kassetten, die sie mit ihrer Black-Metal-Band Absurd aufnahmen, gelten im Underground inzwischen als Kultobjekte. Hellsturm, der Herausgeber des "Infernus" (eine Black-Metal Fanzeitschrift), ist der Bruder eines der Täter von Sondershausen." ("Die Woche" v. 30.09.94)

Black Metal Musik ist eine Underground-Spielart des Heavy Metal, der schnellen, rüden Variante des Hard-Rock. Der Name geht zurück auf eine Platte der englischen Band Venom von 1982. Black-Metal-Texte verherrlichen Machotum, Gewalt und Satan. Seit 1990 erlebt Black-Metal eine Renaissance durch skandinavische Bands wie "Burzum", "Mayhem" oder "Impaled Nazarene". Sie propagierten auch als erste rechtsradikale Ideologie und offene Gewalt. In Deutschland ist die extreme Szene relativ klein. Doch auch hier gibt es Bands wie "Opferblut", die zugleich Luzifer und Hitler huldigen. Die Band bekennt sich zu Count Grishnackh und zu rassistischem Gedankengut. Eine Kassette der Gruppe heißt "Recreate Auschwitz" ("Macht Auschwitz wieder auf!"). Besonders in den neuen Bundesländern tauchen bei Black-Metal-Konzerten immer öfter Fans mit Hakenkreuzen auf den T-Shirts auf. Frank Nordhausen und Liane von Billerbeck schreiben: "Der Chef von Opferblut aus Wolfshagen im Harz, der sich "Leichenschrei" nennt, sagt: "Verbrechen ist der glorreiche Weg, Satan zu preisen ... Gute Idee, das Reich von all dem Abschaum zu säubern, der unser weißes und arisches Land mit seinem dreckigen Blut überflutet ... recreate Auschwitz!" Hier artikuliert sich eine kleine, gewaltbereite Subkultur, die nicht nur Brandanschläge auf Kirchen, sondern auch Morde verherrlicht. Die meist proletarischen Jugendlichen, die diesem Männlichkeitskult frönen und die ihre Ikonographie aus dem Tätowierstudio beziehen, erhoben Count Grishnackh (ein wegen Mordes verurteilter norwegischer Black-Metal-Sänger) ebenso zum Helden wie die drei Jugendlichen, die vor anderthalb Jahren im thüringischen Sondershausen einen Mitschüler umbrachten. Die Kassetten, die sie mit ihrer Black-Metal-Band Absurd aufnahmen, gelten im Underground inzwischen als Kultobjekte. Hellsturm, der Herausgeber des "Infernus" (eine Black-Metal Fanzeitschrift), ist der Bruder eines der Täter von Sondershausen." ("Die Woche" v. 30.09.94)

Zusammenfassung

Im Black Metal spielt auch eine Methode, bei der Texte rückwärts auf Schallplatten gepresst werden, eine Rolle. Dabei soll der Sinn der Texte beim normalen Abspielen unkenntlich gemacht werden. Erst wenn die Platte rückwärts gespielt wird, sind die Texte zu verstehen. Meist habendiese Platten Texte satanistischen Inhalts. Die Behauptung, dass solches Verfahren die Texte direkt ins Unterbewussttsein einimpfe, ist bisher nicht bewiesen worden. Man wird wohl davon ausgehen müssen, dass
es sich hier um die Geheimniskrämerei einer elitären Gruppe handelt, die auf diese Weise ihre Besonderheit nachweisen möchte. Möglicherweise spielen auch kommerzielle Beweggründe eine Rolle.

Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Quellenlinks
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Autoren Winfried Müller