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Religiolexikon

Geistige Welt

GND-Nummer

4192835-0

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Kurztext

In der Esoterik, besonders in der Theosophie und Anthroposophie ist das sogenannte höhere Devachan Bezeichnung für die eigentliche Vernunftwelt, die Welt der wahren Intuition. Die geistige Welt umfasst nach anthroposophischer Vorstellung alle übersinnliche Daseinsbereiche, die als höhere Welten über der sinnlich-physischen Welt stehen würde.

Haupttext
Zusammenfassung

Die Vorstellung, dass über dem sinnlich wahrnehmbaren eine übersinnliche Welt stehen würde, gehört zum dualistischen Weltbild der Esoterik, die gerade in unserer Zeit weltanschaulicher und arligiöser Sinnsuche durchaus ihre Anhänger findet. Ursprünglich gehört das Bild vom Diesseits und Jenseits zum christlich-jüdischen Religions- und Kulturkreis. Im Christentum und im Islam wird dieses Bild als theologische Kathegorie verwendet, um die Allmächtigkeit und Unverfügbarkeit Gottes deutlich zu machen. In der Esoterik glaubt man, mittels besonderer Techniken sich diese jenseitige Welt verfügbar machen zu können. Damit wird aber die Unverfügbarkeit und Unbeeinflussbarkeit göttlichen Handelns zum Gegenstand "wissenschaftlicher Manipulation". Das ist ein Widerspruch in sich selbst. Wenn das Jenseits, wie es die Esoterik glaubt, durch den Menschen beeinflussbar ist, dann ist es eben nicht mehr ein Jenseits, sondern ein Diesseits. Wenn man die Unverfügbarkeit des Jenseits postuliert, dann folgert sich daraus zwingend auch, dass man vom Diesseits keinen Einfluss auf das Jenseits nehmen kann.

Bibliographie

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Autoren Winfried Müller