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Religiolexikon

Konfuzianismus

GND-Nummer

4032089-3

Oberbegriff
Synonyme
  • Ru-chia
  • Ruchia
Verwandte Begriffe
Kurztext

Gesamtheit der auf Konfuzius zurückgehenden Lehren.

Haupttext

Der Konfuzianismus gehört als "Lebensphilosophie" neben dem Taoismus und Buddhismus zu den drei "Hauptlehren", die China religiös und philosophisch prägten.

Hintergrund der Lehren ist eine in sich geschlossene Ethik, die neben der soziopolitischen Sozialstruktur (Verhältnis von Herrscher zum Untertan) auch die Individualethik (Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern, von Mann und Frau und von Freund zu Freund) regelt. "Der Konfuzianismus vertritt im Hinblick auf Staat und Gesellschaft eine "aristokratische" Ethik, die jedoch einer Geisteshaltung, nicht dem Geburtsadel. entspringt. Es geht um das Ideal eines "fürstlichen Menschen". Jeder sollt das verwirklichen, was er ist und seinen entsprechenden Pflichten nachkommen: Der Fürst sein ein Fürst, der Vater ein Vater, der Beamte ein Beamter usw. Zur Zeit der Han-Dynastie (206 v.Chr. bis 220 n.Chr.) erlebte der Konfuzianismus eine erste Hochblüte. In den folgenden Jahrhunderten wurden Tempel mit regelmäßigen Opferkulthandlungen zu Ehren des Konfuzius errichtet, ohne ihn jedoch zu "vergöttlichen". Dem kamen allerdings Anstrengungen zu Beginn des 20. Jh.s nahe, als versucht wurde, den Einfluss westlicher Vorstellungen in China mit Hilfe des Konfuzianismus zurückzudrängen. Bis heute spielt der Konfuzianismus als Lebensphilosophie in Ostasien eine Rolle." (Kompaktlexikon Religionen, S. 198)

Zusammenfassung
Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Quellenlinks
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller