Brüsewitz, Oskar
Person
Oskar Brüsewitz (1929-1976) war evangelischer Pfarrer in Zeitz und beendete sein Leben durch eine öffentliche Selbstverbrennung. Diese Tat verstand er als politisches Signal und beeinflusste damit die Stellung seiner Landeskirche zur politischen Führung der DDR wie auch die spätere Opposition in der DDR.
"Die Kirchenleitung der DDR erarbeitete ein „Wort an die Gemeinden", das am 22. August 1976 in vielen Gottesdiensten verlesen wurde und zur Fürbitte aufrief. Es distanzierte sich von den diffamierenden Darstellungen in den DDR-Medien, jedoch auch von Versuchen, „das Geschehen in Zeitz zur Propaganda gegen die Deutsche Demokratische Republik zu benutzen". [5] " ( Wikipedia [Stand: 07. 01. 2015])
Die Selbstverbrennung von Oskar Brüsewitz stellte die evangelische Kirche der DDR vor eine schwer zu lösende Aufgabe. Einseits konnte sie die Diffamierungen ihres Pfarrers durch die staatlichen Organe nicht komentarlos hinnehmen, Oskar Brüsewitz war amtierender Pfarrer und kein Psychopath. Andererseits konnte man aus kirchenpolitischen Gründen in der damaligen Zeit sich keine extreme Konfrontation mit dem Staat leisten.
"Da hatte sich einer mit seinem Selbstopfer stellvertretend zum Sprecher gemacht für viele, die ihren Widerspruch nicht laut zu sagen wagten. Auch wenn zunächst scheinbar alles beim alten blieb, haben doch einzelne und Gruppen und Kirchenleitungen von verschiedenen Seiten aus immer wieder Forderungen erhoben, die um der Freiheit der Bürgerinnen und Bürger in der DDR willen gegen jene Regierung geltend gemacht werden mußten." (Der Tag des Herrn v. 18.08.1996 )
- Das "Signal von Zeitz" blieb nicht ohne Wirkung
- Karl-Adolf Zech: Der Fall des Pfarrers Oskar Brüsewitz mit weitergehenden Informationen