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Religiolexikon

Reinkarnationstherapie

GND-Nummer

4192191-4

Oberbegriff
Synonyme
  • Rückerinnerung / Psychotherapie
  • Rückführungstherapie
  • Regressionstherapie
Verwandte Begriffe
Kurztext

"Reinkarnationstherapie oder Rückführungstherapie ist eine esoterische , auf Reinkarnationslehren beruhende Methode der Alternativheilkunde . Im wissenschaftlichen und gesetzlichen Sinn ist diese Methode nicht als Psychotherapie oder Heilverfahren anerkannt, bei Esoterikern aber durchaus populär. " ( Wikipedia , Stand: 11. 06. 2020)

Haupttext

Die Reinkarnationstherapie geht davon aus, dass die Seele des Menschen unsterblich sei und dass sie sich immer wieder in einem neuen Körper inkarnieren (sich in einem neuen Körper materialisieren) ( Seelenwanderung ) würde. Dieser Gedanke stammt ursprünglich aus dem hinduistisch-buddhistischen Kontext und hat dann Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Bekanntwerden fremder Kulturen durch die Kolonialisierung des indischen Subkontinents die westliche Kultur stark beeinflusst. Es entstand eine Sehnsucht nach alternaiven kulturell-religiösen Ansätzen zur europäischen, durch das Christentum geprägten, Tradition.

Diese Entwicklung führte dann durch die Theosophie und Anthroposophie in die moderne Esoterik. Damit wurden Denkweisen übernommen, die weder der europäisch-christlichen, noch der wissenschaftlichen Tradition entsprachen. Es entstand ein Dualismus zwischen evidenzbasierter Wissenschaft und einer postulierten  "Geisteswissenschaft", die bis in die Gegenwart Medizin und Pädagogik esoterisch beeinflusst.

Zusammenfassung

Die Reinkarnationstherapie stellt keine etablierte psychotherapeutische Methode dar. Sie birgt in der Hand von psychotherapeutischen Laien eine Gefahr für die seelische Gesundheit. Sie wird von den Kassen nicht bezahlt.

"Die Gefahren der Reinkarnationstherapie liegen darin, dass einige ihrer methodischen Kernelemente (beispielsweise Regression unter Hypnose ), gerade bei psychisch labilen Personen, als hoch riskant gelten. Rückführungstherapien werden daher von psychotherapeutischen Berufsverbänden nicht als Methode der Psychotherapie anerkannt. Insbesondere die Gefahren einer unkontrollierten Regression gelten als besonders brisant. Reinkarnationstherapien sind, vor allem wenn sie zum Zwecke der Behandlung psychischer Störungen angewendet werden, ein unstrittig unwissenschaftliches Verfahren mit beträchtlichen Risiken (beispielsweise maligne Regression, Komplikationen in hypnotischen Zuständen, psychotische Entgleisungen, pathologische Kollusion, Verlust der Selbststeuerungsfähigkeit des Klienten, fortgesetzte Suggestibilität sowie das Unterlassen des Aufsuchens von Ärzten und approbierten Psychotherapeuten). [12] " ( Wikipedia , a.a.O.)

Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Kritische Links
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller
Geändert 11.06.2020