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Religiolexikon

Ahmadija

GND-Nummer

4297505-0

Oberbegriff
Synonyme
  • Aḥmadīya
  • Aḥmadīyyat
  • Ahmadijja
  • Qādiyānīya
  • Kadijanismus
  • Ahmadiyya (LCAuth)
  • Qadiani
  • Qadiyani
Verwandte Begriffe
Kurztext

Bezeichnung für ein aus dem sunnitischen Islam hervorgegangene Glaubensgemeinschaft, die nicht mit der ägyptischen Sufi-Bruderschaft desselben Namens zu verwechseln ist. Sie wurde 1889 von Gulam Ahmad (1839-1908) gegründet und betreibt seit seit der Zeit nach dem 1. Weltkrieg des 20. Jahrhunderts besonders in Europa eine intensive Missionsarbeit. So wurde 1925 in Berlin-Wilmersdorf die erste Moschee Deutschlands eröffnet.

Der Name der Sekte kommt nicht vom Namen des Gründers, sondern bezieht sich auf den zweiten Namen Mohammeds "Ahmad". Damit soll die legitime Nachfolgeschaft des Propheten Mohammed ausgedrückt werden.

Haupttext

"Die sich als Reformbewegung des Islams verstehende Religionsgemeinschaft hält an den islamischen Rechtsquellen – Koran, Sunna und Hadith – fest, wobei zusätzlich die Schriften und Offenbarungen von Mirza Ghulam Ahmad eine erhebliche Bedeutung haben.[1] Die Gemeinde sieht sich dem Islam zugehörig. Vonseiten der meisten anderen Muslime wird die Ahmadiyya-Lehre dagegen als Häresie betrachtet und abgelehnt.[2] In islamischen Ländern wird die religiöse Gemeinde und deren Aktivitäten entsprechend bekämpft, was zu Beschränkungen und Verfolgung in diesen Ländern führte.

Die von Mirza Ghulam Ahmad gegründete Gemeinschaft spaltete sich in der Nachfolgefrage nach dem Tod seines Nachfolgers Nuur ud-Din in zwei Gruppen, die Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) und in die Ahmadiyya Anjuman Ischat-i-Islam Lahore (AAIIL),[3] wobei die AMJ die AAIIL weitgehend verdrängt hat. Die derzeitige Hauptverwaltung der AMJ befindet sich in Rabwah (Pakistan), die AAIL hat ihre internationale Zentrale in Lahore. Die Nachfolger Ghulam Ahmads werden von der AMJ als Khalifat ul-Massih (Nachfolger des Messias) bezeichnet." (Wikipedia [Stand: 25. 02. 2015])

Zusammenfassung

"Die A.-Bewegung ist eine islamische Messiasbewegung, die mit endzeitlichem Engagement nicht nur die Moslems, sondern alle Menschen zu Ahmadis bekehren will. Dank ihrer pazifistischen Grundüberzeugung und ihrem Sinn für soziale Gerechtigkeit fällt sie in nichtmuslimischen Ländern als islamistische Gemeinschaft kaum negativ auf. Sehr befremdlich ist aber die These, die der Gründer in seinem Buch "Jesus in Indien" vertritt, daß Jesus am Kreuz nicht starb, sondern noch lange in Indien und Kaschmir lebte." (Relinfo.ch [Stand: 25. 02. 2015])

Die Ahmadija-Bewegung tritt in Deutschland mit dem Anspruch auf, der Islam zu sein. Das ist aus religionswissenschaftlicher Sicht nicht korrekt, da es sich hierbei um eine Splittergruppe des Islam handelt, die weder von sunnitischer noch von schiitischer Seite anerkannt wird und von beiden als Irrglaube bezeichnet und theologisch bekämpft wird.

Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Kritische Links
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller