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Religiolexikon

Dachverband Geistiges Heilen (DGH)

GND-Nummer

2149357-1

Oberbegriff
  • Organisation
Synonyme
  • Dachverband Geistiges Heilen e.V.
  • DGH e.V.
  • DGH (Abkürzung)
Kurztext

Laut Selbstaussage versteht sich der Dachverband Geistiges Heilen als

"Zusammenschluss von Heilern, Ärzten, Heilpraktikern, engagierten Laien und Heilerverbänden und hat rund 5.000 Mitglieder und Fördermitglieder. Der DGH setzt sich ein für die Integration geistiger Heilweisen ins Gesundheitssystem, klärt auf über Möglichkeiten und Grenzen geistiger Heilweisen und die Arbeit von Heilern, vermittelt Heileradressen im regionalen Umfeld von Hilfesuchenden, informiert über Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung von Heilern und bietet seinen Mitgliedern vielfältige Leistungen." (http://dgh-ev.de/ [Stand: 29. 03. 2017]

Haupttext

Der Dachverband wendet sich sowohl an Hilfesuchende wie auch an Praktizierende geistiger Heiltechniken. Er bietet Ausbildungen zum Geistheiler an,  macht  für dieses alternativmedizinische Angebot Lobbyarbeit und versucht, es als gleichberechtigt neben der klassischen Schulmedizin zu etablieren. Gleichzeitig bemüht sich der Veband, die Tätigkeit der Geistheiler als seriöse Heiltätigkeit darzustellen. Hierzu hat er folgende Aufgaben formuliert:

  • "Verbraucherschutz: Information der Öffentlichkeit über Möglichkeiten und Grenzen geistiger Heilweisen und die Arbeit von Heilern durch Publikationen und Presseartikel, den telefonischen Info-Dienst der Geschäftsstelle, die Teilnahme an Messen und Informationsveranstaltungen sowie den DGH-Kongress
  • qualitativ und ethisch hochwertige Arbeit von Heilern durch Kontrolle der Einhaltung eines Ethik-Kodex‘ und die Weiterentwicklung von Prüfungsordnungen für vereinsinterne Zertifizierung von Ausbildungen und Heilern
  • Integration geistiger Heilweisen ins Gesundheitssystem – gleichberechtigt neben Schulmedizin und Naturheilkunde
  • Förderung der Zusammenarbeit von Heilern, Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten, Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsprojekte" (http://dgh-ev.de/aufgaben-ziele.html [Stand: 29. 03. 2017])

Die Seriosität von geistigen Heilern wird in einer Liste auf der Webseite des Verbandes aufgeführt.

Zusammenfassung

Die geistige Heilung ist medizinisch und wissenschaftlich nicht anerkannt. Sie gehört in den Bereich der alternativen Medizin und der Esoterik. Positiv ist hervorzuheben, dass sich der Verband bemüht, Wildwuchs und primitive Quacksalberei zu unterbinden (http://dgh-ev.de/patienteninfo.html). Die Tatsache, dass Zuwendung und "Handauflegung" sowohl medizinische als auch psychologische Effekte bewirkt ist für die wissenschaftliche Medizin eine Binsenweisheit, auch wenn sie oft genug auf diese Ressource bei der Behandlung aus Zeit- oder Finanzgründen nicht zurückgreift.

Das Problem aller alternativmedizinischen Angebote besteht darin, dass sie oft genug den sogenannten "austerapierten Patienten" eine falsche Hoffnung vorspiegelt, die aus wissenschaftlich-medizinischer Sicht nicht zu halten ist. Hier ist die Alternative eine ordentliche palliative Versorgung!

Dass es in der Bundesrepublik einen solchen Wildwuchs alternativmedizinischer Angebote gibt, macht das Bedürfnis der Bevölkerung nach einer persönlichen und zuwendungsorientierten Medizin nachhaltig deutlich. Es gilt nicht, die Alternativmedizin zu bekämpfen, sondern unseren Ärzten muss von den kassenärztlichen Vereinigungen diese oft genug schwer nachprüfbare Zeit für eine ruhige Anamnese auch gewährt  und bezahlt werden.

Die Alternativmedizin ist eine grundsätzliche Anfrage an die Art und Weise unseres Medizinsystems!

Kritische Links
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller