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Religiolexikon

Guru

GND-Nummer

4135568-4

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Kurztext

Ursprünglich die Bezeichnung für einen spirituellen Lehrer im Hinduismus, im weiteren Sprachgebrauch im Kontext der Esoterik allgemeine Bezeichnung für einen Führer einer religiös-devianten Gruppe (Sekte).

Haupttext

Der Begriff wird in der Guru Gita wie folgt erklärt: Die erste Silbe 'Gu' bedeutet Dunkelheit; die zweite 'Ru', Licht. Der Guru ist zweifelsohne Brahma, der alle Finsternis vertreibt.[vgl. Guru Gita, Vers. 23][Haack, Friedrich-Wilhelm: Guruismus und Gurubewegungen. München: Evangelischer Presseverband für Bayern, 1982. S. 21]Die Guru-Institution wird auf die Veden zurückgeführt.[vgl. Brent, Peter L.: The Indian Gruru an his Disciple. London-Tunbridge: Wells, 1971, S. 1] Es sind ursprünglich allein die Brahmanen, die als "Gottes Mund" die Veden lehren, wobei sie ihre Abstammung auf die alten Rishis (Seher) zurückführen. Diese Brahmanen-Lehrer bzw. Gurus haben darauf zu achten, daß die Schriften getreu und an die Richtigen (Hochkasten-Angehörigen) übermittelt werden.

Ab und zu wird der Begrif "Guru" auch auf gewöhnliche Lehrer angewendet, Sivananda unterscheidet dabei zwischen dem gewöhnlichen Lehrer-Guru ("Der Guru, der ihn das Wissen weltlicher Künste lehrt, ist der Siksha Guru") und dem "Diksha Guru" (Initiations-Guru), der seinem Jünger den "Pfad der Verwirklichung weist. [vgl. Swami Sivananda: Guru Tattwa. Shivanandanagar (Rishikesh), 1973. 3. Aufl. S. 10] Von letzterem ist bei Sivananda und in dieser Veröffentlichung die Rede.

Auf dieser Verwendung des Guru-Begriffes baut dann die Esoterik auf, die unter einem Guru einen durch "uralte Weisheiten" autorisierten Geistlichen Führer sieht. Beispielhaft sind hier esoterisch-heilpraktische Angebote wie http://www.premadhi.de/angebote/aum/ oder auch Coaching-Angebote wie http://www.karl-heinz-koepf.de/kooperationen-1/ zu nennen. Da es sich hierbei um einen offensichtlich lukrativen Markt handelt ist dieser auch für die Fachwelt kaum überschaubar.

Zusammenfassung

Im modernen Sprachgebrauch wir der Begriff hauptsächlich im Kontext der Esoterik verwendet.

Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Quellenlinks
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Autoren Winfried Müller