Konfuzianismus
- Ru-chia
- Ruchia
Gesamtheit der auf Konfuzius zurückgehenden Lehren.
Der Konfuzianismus gehört als "Lebensphilosophie" neben dem Taoismus und Buddhismus zu den drei "Hauptlehren", die China religiös und philosophisch prägten.
Hintergrund der Lehren ist eine in sich geschlossene Ethik, die neben der soziopolitischen Sozialstruktur (Verhältnis von Herrscher zum Untertan) auch die Individualethik (Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern, von Mann und Frau und von Freund zu Freund) regelt. "Der Konfuzianismus vertritt im Hinblick auf Staat und Gesellschaft eine "aristokratische" Ethik, die jedoch einer Geisteshaltung, nicht dem Geburtsadel. entspringt. Es geht um das Ideal eines "fürstlichen Menschen". Jeder sollt das verwirklichen, was er ist und seinen entsprechenden Pflichten nachkommen: Der Fürst sein ein Fürst, der Vater ein Vater, der Beamte ein Beamter usw. Zur Zeit der Han-Dynastie (206 v.Chr. bis 220 n.Chr.) erlebte der Konfuzianismus eine erste Hochblüte. In den folgenden Jahrhunderten wurden Tempel mit regelmäßigen Opferkulthandlungen zu Ehren des Konfuzius errichtet, ohne ihn jedoch zu "vergöttlichen". Dem kamen allerdings Anstrengungen zu Beginn des 20. Jh.s nahe, als versucht wurde, den Einfluss westlicher Vorstellungen in China mit Hilfe des Konfuzianismus zurückzudrängen. Bis heute spielt der Konfuzianismus als Lebensphilosophie in Ostasien eine Rolle." (Kompaktlexikon Religionen, S. 198)