Devianz
- Abnormes Verhalten
- Deviantes Verhalten
- Devianz
- Dissoziales Verhalten
- Dissozialität
- Fehlverhalten
- Soziale Abweichung
- Verhaltensabweichung
- Religiöse Devianz
- Deviante Gruppe
Definition: Verhaltensweisen, die gegen geltende Normen und Werte einer Gemeinschaft oder Gruppe verstoßen. Der Begriff der religiösen Devianz bezeichnet in der Sozialwissenschaft die Neigung von größeren religiösen Gruppen oder Kirchen, sich in immer kleinere Einheiten zu spalten. In der Literatur wird das auch als Sektierertum bezeichnet. Dieses spaltende Verhalten ist allen sozialen Gruppen, seien sie religiös oder politisch motiviert, eigen und ist in der Geschichte hinlänglich belegt.
Der Begriff wird für das auffällige Verhalten im Sinne eines gestörten Verhaltensmusters bzw. einer psychischen Auffälligkeit benutzt. Devianz stellt eine seelische, religiöse oder soziale Verhaltensstörung dar, die bis zu krankhaftem Verhalten führen kann.
Die Religionswissenschaft befasst sich hauptsächlich mit der religiösen Devianz, der Abweichung vom Normalen , dem Unnatürlichen und Minoritärem. Als Normalität wird hierbei der Konsens der breiten Masse (opinio communis) angesehen. (Vgl. hierzu: Simon, Dieter (Hrsg.): Religiöse Devianz . Untersuchungen zu sozialen, rechtlichen und theologischen Reaktionen auf religiöse Abweichung im westlichen und östlichen Mittelalter, Frankfurt / Main 1990 S., VII f.)
Der Begriff Religiöse Devianz könnte sich sehr gut zur Ablösung des unscharfen Sektenbegriffes eignen.