Wiccakult
Der Wiccakult stellt eine Form des Neuheidentums dar in dem besonders die mittelalterliche Hexenvorstellung kultiviert wird.
Die Vorstellung, dass es Personen gibt, die übernatürliche magische Kräfte besitzen, ist in der europäischen und amerikanischen Kulturtradition weit verbreitet und Bestandteil der Kulturgeschichte. Der Glaube an Hexen oder Zauberer war noch im 17. Jahrhundert allgemein anerkannt. Erst mit dem Beginn der Aufklärung im 18. Jahrhundert, mit der Entstehung eines wissenschaftlichen Weltbildes, wurden die Vorstellungen von Zauber und Magie überwunden.
In der für den Laien immer undurchsichtlicher werdenen Wissenschafts- und Kulturwelt wächst wieder die Sehnsucht nach einfachen Lösungen und Welterklärungsmodellen. Hier dürfte auch der Grund zu suchen sein, warum Fantasy und Fiktion eine immer bedeutsamere Rolle in der Trivialliteratur spielt.
Aus religionswissenschaftlicher Sicht ist der Wiccakult ein Form regressive r Wirklichkeitsbewältigung, die besonders nach Fantasyromanen wie Herr der Ringe oder Harry Potte r und den dazugehörigen medialen Adaptionen sich wachsender Beliebtheit erfreut, da sie die Sehnsucht nach übernatürlicher Mächtigkeit befriedigt. Dabei werden Sehnsüchte nach magischer Allmacht geweckt und medial auch befriedigt.
Problematisch an dieser Entwicklung ist die Gefahr, dass der Konsument dieser Kulturprodukte dazu verführt wird, nicht mehr zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.