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Religiolexikon

Blutsegen

GND-Nummer

7558622-8

Oberbegriff

Segen

Synonyme
  • Wundbeschwörung
  • Blutbeschwörung
  • Wundsegen
Verwandte Begriffe
Kurztext

"Ein Blutsegen war eine Segensformel , auf deren Hersagen das Bluten von Wunden gestillt werden sollte (s. Blutstillung ). Eine solche war z.B. Sanguis mane in venis, sicut Christus pro te in poenis; sanguis mane fixus, sicut Christus crucifixus. Gleichzeitig schlug man dabei ein Kreuz in die Luft, um dadurch übernatürliche Wirkungen hervorzubringen." ( Mittelalter Wiki [Stand: 27. 11. 2014])

Haupttext

Schon in der frühen Christenheit versuchte man den Segen für medizinische Zwecke einzusetzen. Denn wenn der Segen Ausdruck einer besonderen göttlichen Zuwendung ist, dann liegt es nahe, ihn auch für Heilung von Krankheiten einzusetzen. Blut- oder Wundsegen sind schon um 900 belegt (Vgl. hierzu: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Berlin: Walter der Gruyter & Co., 1927/1986, Bd. 1 Sp. 1452)

F. Ohrt (a.a.O. Sp. 1452 - 1456) teilt die Formen des Blutsegens wie folgt ein.

  1. Vergleich des Stehens: Durch den Segen wird der Blutfluss genauso wie der Fluss des Wassers zum Stehen gebracht.
  2. Gleichheit im Wirken oder Verlauf (Heilung damals und Heilung jetzt): Bsp.: "Elias `saz in der ainöde´ und rief zu Gott wegen seines Nasensblutens: `betwing dicz pluot, als du betwunge den Jordan, e daz dich S. Johans dar us tauffet´" (a.a.O. Sp. 1454)
  3. Gegensatz von Blut und Wasser: "Wasser steh - Blut geh (weg)"

Hinter dem Blutsegen steht ein magisches Verständnis des Segens als wirksame "Technologie", Krankheiten und Wunden zu heilen.

Zusammenfassung
Bibliographie

Deutsche Nationalbibliothek

Index Theologicus

Quellenlinks
Kritische Links
Autoren Winfried Müller
Geändert 24.05.2018