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Religiolexikon

LaRouche, Lyndon

GND-Nummer

118816837

Oberbegriff
  • Person
Synonyme
  • LaRouche, Lyndon Hermyle
  • Hermyle LaRouche, Lyndon
  • LaRouche, Lyndon
  • La Rouche, Lyndon
  • La Rouche, Lyndon H.
  • Rouche, Lyndon H. la
  • Marcus, Lyn (Pseudonym)
Kurztext

Lyndon Hermyle LaRouche wurde am 8. 9. 1922 in Rochester, USA geboren.  Er ist der Gründungsvater der Europäischen Arbeiterpartei, der Bürgerrechtsbewegung Solidarität und des Club of Life. Mit vielen Publikationen, Tarnorganisationen versucht er, für seine Verschwörungstheorien und Utopien eine breitere Öffentlichkeit zu gewinnen. Er kanditierte mehrfach erfolglos in den USA als Präsidentschaftskandidat.

Haupttext

Nach eigenen Angaben (International Bulletin 13/1974) war er früher überzeugter Marxist und bis 1966 Mitglied der trotzkistischen Partei "Socialist Workers Party". Nach politischen Querelen wurde er ausgeschlossen und gründete die "International Caucus of Labour Committees (ICLC). Seine Anhänger waren größtenteils linke Studenten, die ein Seminar LaRouches besucht hatten. LaRouche war mit dem Anspruch aufgetreten, die Führung unter den amerikanischen Linken übernehmen zu wollen. Er baute eine Organisation auf, die z. T. mit rabiaten Mitteln diese Ziele durchzusetzen versuchte. Seine Mitglieder orientierte er sehr stark auf seine Person.

Seine Ideologie war ein wild zusammengestellter Verschnitt der Lehren von  Siegmund Freud , Wilhelm Reich und neomarxistischen Theorien. Von Reich übernahm er die Theorie von der entwicklungshemmenden Wirkung von Familie und Gesellschaft auf die Ausbildung von Charakterstrukturen und pervertierte sie durch seinen Leitspruch "Die Mutter ist eine Hexe". Damit trieb er einen Keil in die Beziehungen seiner Anhänger zu deren Eltern, um sie von sich abhängig zu machen.

In den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts scheint LaRouche ins andere Extrem verfallen zu sein, denn er fiel durch Antisemitismus und Sympathie zum ehemaligen Schah-Regime, sowie durch erstaunliche Nähe zu US-Nazis auf. LaRouche bewarb sich mehrmals um das Amt des US-Präsidenten, scheiterte jedoch jedesmal. 1986 wurden zehn seiner Anhänger wegen Kreditkartenbetruges angeklagt. Die "Süddeutsche Zeitung" (Okt.1986) schrieb darüber wie folgt: "Nach Unterlagen des Justizministeriums sollen sie (Anm.: gemeint sind die LaRouche-Anhänger) während des Präsidentschaftswahlkampfes 1984 rund 200000 Einzugsermächtigungen von Abonnenten eines LaRouche-Magazins und Spendern gefälscht haben. Der Schaden beläuft sich angeblich auf mehr als eine Million Dollar."

Im Zusammenhang mit unklaren Finanzgeschäften verbüsste LaRouche eine 15jährige Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung. Seine Frau, Helga Zepp-LaRouche, führte in der Zwischenzeit seine Arbeit besonders in Europa fort.

In der Gegenwart versuchen er und seine Anhänger in der Occupy-Bewegung Fuß zu fassen.

Zusammenfassung

LaRouche hat durch ein verzweigtes Publikationsimperium sich durchaus die finanziellen Mittel erworben, in einer breiteren Öffentlichkeit wirksam zu werden. Hinzu kommt, dass er den grundsätzlichen Argwohn einer den Verschwörungstheorien anhängenden halbgebildeten Masse gegenüber der offiziellen Politik und Wirtschaft bedient. Die Erträge seiner Unternehmen scheinen immerhin so groß zu sein, dass er und seine Frau auch in Europa wahlkämpferisch auftreten können.

Bibliographie

Deutsche Bibliothek

Quellenlinks
Link zu Wikipedia
Autoren Winfried Müller
Geändert 02.02.2016