Akasha-Chronik
Esoterik
Bezeichnung für eine esoterische Vorstellung nach der es im Jenseits eine Chronik gäbe, in der das Schicksal der ganzen Welt vorherbestimmt und niedergeschrieben sei. Nach dem dort niedergelegen Plan müsse der Mensch in seinem irdischen Leben bestimmte Aufgaben erfüllen. Erst wenn das geschehen sei, könne er auf die nächsthöhere Stufe gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen sei jedem Menschen ein geistiger Führer aus dem Jenseits zur Seite gestellt, der ihm in allen Lagen hilft.
Einige esoterische Richtungen behaupten, dass es möglich sei, mit dem geistigen Führer in Kontakt zu treten, um seine eigene Lebensaufgabe zu erfahren. Hinter dieser Ansicht steht einerseits die sogenannte Prädestinationslehre der frühkatholischen Kirche, die auf den Kirchenvater Augustinus von Hippo zurückgeht, andererseits der Spiritismus des 19. Jahrhunderts. Besonders Helene Blavatsky und Rudolf Steine r haben dieses esoterische Theorem einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht und durch die aus dem Hinduismus stammende Lehre von der Reinkarnation ergänzt. Beide behaupteten, in dieser Chronik gelesen zu haben. In der modernen Esoterik wird die Existenz der Akashachronik als Realität vorausgesetzt und mittels Autoritätsbeweis begründet.
Hartmut Zinser weist in seinem Vortrag Rudolf Steiners „Geheim- und Geisteswissenschaft“ als moderne Esoterik darauf hin, dass es sich bei den Erkenntnissen zur Akasha-Chronik um eine religiöse Glaubensaussage handelt, deren Glaubenscharakter aber geleugnet würde (vgl.: a.a.O S. 7). Die Vorstellung von der Existenz einer Akasha-Chronik muss aus wissenschaftlicher Sicht der Fiktion zugeschrieben werden.