Self-Realization Fellowship

Ursprung

Die Gemeinschaft geht auf Paramahansa Yogananda mit bürgerlichen Namen Mukunda Lal Ghosh (geb. 5. Januar 1893, gest. 7. März 1952) zurück. Er begann 1920 durch Amerika zu reisen und eine von ihm geschaffene und auf westlichen Geschmack angepasste Meditationstechnik zu verkünden. Die von ihm Kriya-Yoga genannte Technik verstand er als Weg zu westlichen Idealen wie Selbstverwirklichung, Erfolg, Gesundheit und Verbesserung der Welt. Er veröffentlichte 1923 in der SchriftYogodaseine Lehren. Diese Schrift wurde dann zur Grundlage seiner Lehre. Yogananda gründet 1920 in Los Angeles das Internationale Hauptquartier der Self-Realization Fellowship. Dieser Gründung folgten dann weitere in den USA und 1938 wurde die Dakshineswar Math in Indien gestiftet, die dann das Hauptquartier der Yogoda Satsanga Society, dem indischen Äquivalent der Self-Realization Fellowship wurde.

Lehre

Im Kapitel 26 seiner Autobiographie schreibt Paramahansa Yogananda: Kriya Yoga is a simple, psychophysiological method by which the human blood is decarbonized and recharged with oxygen. The atoms of this extra oxygen are transmuted into life current to rejuvenate the brain and spinal centers. By stopping the accumulation of venous blood, the yogi is able to lessen or prevent the decay of tissues; the advanced yogi transmutes his cells into pure energy. Elijah, Jesus, Kabir and other prophets were past masters in the use of Kriya or a similar technique, by which they caused their bodies to dematerialize at will.(http://reluctant-messenger.com/yogananda/chapter_26.htm [Stand: 2005-01-26])

Aus diesem Zitat ersieht man sehr deutlich, dass er versucht, Meditation mit psychologischen und medizinischen Kategorien anzureichern. Dabei verwendet er Begriffe, die der Normalbürger aus Gesundheitszeitschriften und der Werbung kennt, versieht sie mit dem Reiz der jahrtausendealten indischen Kulturtradition und schafft so ein typisch esoterisches Alternativmedizinkonzept. Dabei bindet er Elia, Jesus und die anderen Propheten als seine Vorreiter ein, da sie ähnliche Techniken wie er angewandt hätten. Seine "Yogoda" genannte Meditationstechnik beruht auf einem vulgär-psychologischen Vergleich des menschlichen Körpers mit einer Batterie. Indem man die menschliche Willenskraft nutze, könne man den Körper mit Energie wieder aufladen und seine Kraft erneuern. Physikalisch-technische und mechanistische Vergleiche solcher Art waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet und sollten dann nach der Erfindung des Computers (das Gehirn ist ein Computer) durch Ron Hubbert, dem Begründer von Scientology konsequent weiterentwickelt werden. Diese vereinfachende Darstellung komplizierter Prozesse haben ihren Reiz darin, dass sie auf den ersten Blick sehr schlüssig sind und scheinbar alle Fragen beantworten. Werden sie dann noch mit einem Fachwortschatz verbrämt oder mit dem Reiz exotischer Philosophie angereichert, so steht deren Erfolg kaum noch etwas im Wege.

Durch Meditation kann jedermann gesund und jugendlich bleiben! Mit dieser Botschaft rannte Paramahansa Yogananda natürlich offene Türen ein, da in einer Zeit wachsender wirtschaftlicher und sozialer Pressionen die Sehnsucht nach Gesundheit, Jugend und Kraft immer stärker wurde. Kriya-Yoga als einfaches Mittel, allen Anforderungen der modernen Gesellschaft gerecht zu werden! Mit dieser Botschaft reiht er sich in eine Vielzahl alternativer Heilungs- und Heilsbotschafter ein. Die Bewegung bezeichnet sich als "nicht sektenhafte religiöse Gesellschaft", das ist insofern richtig als sie zur Psychoszene gehört, die von der Sektenszene durchaus unterschieden werden muss.

Die Lehre der Self-Realization Fellowship steht in der Tradition der modernen hinduistischen Gurubewegungen seit dem Weltparlament der Religionen (Chicago 1893). Ziel derselben ist es, den materialistischen Westen durch indische Spiritualität und Toleranz zu einer "Einheit der Religionen" zu führen. Im Gegensatz zu den Bewegungen, die die Person eines Lehrers in den Mittelpunkt stellten, wie z. B. Sri Chinmoy, stellt die Self-Realization Fellowship eine Meditationstechnik ins Zentrum. Damit ist sie der Transzendentalen Meditation (TM) sehr ähnlich.

Entwicklung

Nach ihrer Gründung im Jahr 1920 verbreitete sich die Self-Realization Fellowship über ganz Amerika und später dann auch in Europa. Nach dem Tode von Yogandanda Paramhansa übernahme Sri Daya Mata 1955 die Präsidentschaft der Bewegung, die nach eigenen Aussagen von Mönchen und Nonnen getragen wird sich berufen fühlen, dem spirituellen und humanitären Werk der Bewegung weltweit zu dienen.

Nach Angaben der Bewegung gibt es derzeit etwa 500 Meditationszentren in über 54 Ländern. In Deutschland wird die Bewegung vom Self-Realization Fellowship Ashram in Nürnberg, Laufamholzstrasse 369, aus gesteuert. Es gibt Meditationszentren in Berlin, Bremen, Köln, Düsseldorf, Frankfurt a.Main, Hamburg, München und Stuttgart. Über die Zahl der Anhänger in Deutschland liegen Religio derzeit keine Informationen vor.