Böser Blick
Im deutschen Volksaberglauben versteht man unter dem Bösen Blick die Übertragung von "bösen" oder schädlichen Gedanken auf ein anderes Lebewesen. Dabei werden die Augen sowohl als "Sender" wie auch als "Empfänger" vorgestellt.
Die Vorstellung vom bösen Blick ist in fast allen Religionen und Völkern zu nachzuweisen (Vgl. hierzu Wikipedia-Literaturverzeichnis zum Artikel Böser Blick [Stand: 03. 12. 2014]). Im nordeuropäischen Raum und in Deutschland wird die schädliche Wirkung des bösen Blicks auf Neid oder ein neidisches Gefühl zurückgeführt.
Hinter der Vorstellung vom bösen Blick steht die Vorstellung, dass die Augen eines Menschen die "Fenster der Seele" sind, über die Gedanken und Gefühle wie Liebe und Zuneigung aber auch Hass, Missgunst und Neid übertragen werden können. Im Volksaberglauben findet man die die Vorstellung von Augenstrahlen (vgl. hierzu Bächtold-Stäubli a.a.O Sp. 685f.), der besonders im Kontext des Abwehrzaubers eine wichtige Rolle spielt. So sind in der Tradition und der Literatur des Volksaberglaubens viele Belege dafür zu finden, wie der böse Blick verstanden wird und wie man ihn abwehren kann (Vgl. hierzu: Rakoczy, Thomas: Böser Blick, Macht des Auges und Neid der Götter: eine Untersuchung zur Kraft des Blickes in der griechischen Literatur). Dabei wird der böse Blick als Mittel des Schadzaubers (Vgl. hierzu den Artikel Magie) und der magischen Beeinflussung von Menschen verstanden.
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Index Theologicus
Einzelnachweise
- Hanns Bächtold-Stäubli: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-545-2 (1 CD-ROM, Ausg. Berlin 1927).
Islam
- Definition of the evil eye, and ways of protecting oneself against it and treating it = Islam Questions and Answers